… der deinen Mund wieder fröhlich macht, dass du wieder jung wirst wie ein Adler. (Psalm 103, 5)

Allen unseren Orden grundlegend gemeinsam ist das unbeschreibbare Erlebnis der Fahrt. Das Abenteuer suchen wir in der Begegnung mit ursprünglicher Natur und mit fremden Kulturen und ihren Menschen. Wir suchen es als eine Erfahrung, die uns als Gruppe und als einzelne über uns hinausführt und tief prägt. Begegnung mit dem Unbekannten und Anderen wird so zu einer auch inneren Herausforderung. Unseren Weg wollen wir dabei im Sinne des Christentums gehen, ohne uns oder andere dabei einem Zwang auszusetzen. Der Glaube ist ein wesentlicher Teil unserer Lebenswirklichkeit, der uns in die Freiheit und Fülle ganzen Menschseins führt.

Die Gemeinschaft unseres Bundes ist getragen von Liebe und Freundschaft. Sie bietet Freiraum für jungengemäßes Leben und Selbstentfaltung. Diese finden ihre Fortsetzung und Erfüllung im Lebensbund, in dem sich Jungen und Ältere in wechselseitigem, harmonischem Geben und Nehmen ergänzen und inspirieren. Die Älteren stellen dabei einen Bezug dar, der das elementare bündische Leben vertieft, ohne die Jungengruppen in ihrer Freiheit einzuengen.

Dieser Anspruch ist uns immer wieder Ansporn, seit unser Jungenbund Phoenix in der Neujahrsnacht 1976/77 von Alexej Stachowitsch (Axi) ins Leben gerufen wurde. Der Bund gliedert sich in derzeit fünf Orden, die im Rahmen der Bundesidee ihr Fahrten- und Gruppenleben weitgehend selbstständig gestalten. Wir haben ca. 150 Mitglieder in allen Alterstufen, aber mit deutlichem Schwerpunkt bei den Jungengruppen.

Wandervogel, Pfadfinder und Jungenschaften begreifen wir dabei nicht als Gegensätze, sondern als verschiedene Formen eines Strebens. Der Bund in seiner Gesamtheit trifft sich alljährlich zum Bundestag zu Pfingsten. Der Phoenixhof in Weroth/Westerwald ist als Ort von weiteren Treffen und Begegnungen sein Zentrum. Gruppen und Ältere leben über ganz Deutschland verteilt, mit Schwerpunkten in Berlin, Dresden, Halle, Hof, Jena und Mainz. Die wöchentlichen Treffen bilden das Grundgerüst des Gruppenlebens und kleinere Fahrten bieten erste Gelegenheiten zur Bewährung. Höhe- und Mittelpunkte des Fahrtenlebens aber sind die Sommerfahrten. Größere Fahrten des Bundes führten in den letzten Jahren nach Bulgarien, Rumänien, Schweden, Frankreich, Italien, in die Türkei und bis in den Kaukasus. Für 2013 planen wir wieder eine Bundesfahrt nach Georgien, außerdem einen Faladotörn in die Karibik. Immer treibt uns dabei die Freude am Entdecken und gemeinsamen Gestalten.

Das Zeichen unseres Bundes ist der Phoenix, der Feuervogel aus einer alten Sage. Wenn er fünfhundert Jahre gelebt hat, bricht er auf in die Sonnenstadt. Er fliegt in den Tempel und stürzt sich dort in das heilige, aus Myrrhen entfachte, Feuer. Aus der Asche entsteht dann ein neuer Phoenix, der wieder genau denselben Kreis durchlebt… So ist dieser Vogel unsterblich.

Später ist diese Sage von den Urchristen übernommen worden, als Symbol für die Auferstehung. Unseren Phoenix fanden wir auf der Tür einer Kirche in Paris, als Sinnbild der Unzerstörbarkeit, der Erneuerung und des Glaubens.

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