1995 gründete wolle (Wolfgang Pester) in Britten im Saarland den Christlichen Pfadfinderbund Saar. Angefangen mit zwei Jungensippen, zu der sich ziemlich bald eine Mädchensippe gesellte, wuchs die Gruppe schnell auf etwa 70 Mitglieder an. Da die vier Bauwägen, in denen Gruppenstunden stattfanden, nicht mehr ausreichten, baute sich der Stamm Grimburg 1998/99 ein eigenes Heim.
Nach 18 Jahren Bundesbestehen sind aus einem Stamm fünf Stämme geworden, die mit ihren unterschiedlichen Fahrtenstilen und teilweise großen geografischen Distanzen einen Bund bilden.

Uns binden die Freundschaften, die auf Wanderfahrten, Lagern und anderen gemeinsamen Unternehmungen wie Segeltörns, Winterfahrten auf Berghütten und Bundesgroßfahrten entstanden und gewachsen sind. Neben der Wiederbelebung des Würzburger Singewettstreites als Rheinischen Singewettstreit, bei dem sich unser Bund maßgeblich bei Organisation, Durchführung und dem Wettstreit selbst engagiert, sind wir auch mit regelmäßigen Arbeitseinsätzen und Törns auf der „Falado von Rhodos“ dabei.

Die Schaffung unseres Bundeszentrums, der „Bundesmühle“, ist momentan das größte Projekt unseres Bundes. Aus einer alten Mehl- und Sägemühle entstehen Wohneinheiten, ein Lagerplatz, ein Rittersaal, ein Matratzenlager und ein kleines Bundesarchiv. Das neue Mühlrad dreht sich bereits und die ersten Lager haben auch schon stattgefunden. Die Bundesmühle wird zentrale Anlaufstelle für Ältere und Pimpfengruppen und wird für Lager und Bundesveranstaltungen genutzt werden.

Gruppen

  • im Saarland (Britten, Merzig, Köllerbach und Weiskirchen)
  • in Nordrhein-Westfalen (Wachtberg bei Bonn)
  • in Rheinland Pfalz (Flörsheim-Dahlsheim)
  • in Baden-Württemberg (Blaustein bei Ulm)

Wir verstehen uns als Lebensbund. Derzeit haben wir etwa 150 Mitglieder aller Altersstufen, die jüngeren Sippen bilden den größten Teil unserer Mitglieder. Die Sippen- und Stammesführer sowie ältere aktive Mitglieder bilden unsere Älterenschaft, die gemeinsam auf Fahrt geht und das Bundesleben aktiv mitgestaltet.

Wer wir sind – Was wir wollen – Was wir tun

Die Gruppen, die bei uns “Sippen” genannt werden, beginnen im Alter von etwa neun Jahren. Sie sind geschlechtlich getrennt und bestehen aus etwa 4 bis 9 Jungen bzw. Mädchen ungefähr gleichen Alters. Sie sind eine Gemeinschaft, in der man aufeinander vertraut, sich aufeinander verlassen kann und ehrlich miteinander umgeht. Damit diese Gemeinschaft besser wachsen kann, bleiben entgegen dem Stufenprinzip von Baden Powell die Sipplinge und ihre Sippenführer dauerhaft zusammen. Früh übernehmen die Jungen und Mädchen für die Gruppe eigenverantwortlich Aufgaben, an denen sie wachsen, sei es als Materialwart, beim Vorbereiten von Fahrten oder als stellvertretender Sippenführer.

Zentrales Element der Gruppe ist die Fahrt, auf der aus Kameradschaft nicht selten Freundschaften entstehen, die ein Leben lang halten.

Im Sommer unternehmen die Sippen Großfahrten ins Ausland. So waren unsere Gruppen in den über 15 Jahren unseres Bestehens unter anderem in Irland, Polen, Norwegen, Italien, Marokko, Korsika, Kanada, Schweden, den schottischen Highlands, Spanien und Sibirien am Baikalsee unterwegs. Fremde Kulturen und Länder werden intensiv erfahren, erlebt und wertschätzen gelernt. In den Oster- und Herbstferien führt es die Gruppen meist auf Fahrt innerhalb Deutschlands. Im Winter zieht es uns nicht selten in die Berge zum Ski und Schlittenfahren. Und auch kleine Wochenendfahrten in die Umgebung bilden einen wichtigen Grundpfeiler im Gruppenerlebnis und halten die Flamme des Fernwehs am brennen.

Bei unseren Fahrten erfahren die Jungen und Mädchen, dass man auch ohne Fernseher, Computer und warme Dusche zurecht kommt. In dieser Hinsicht ist unsere Gruppe ein Gegenpol zu dem gängigen Trend, zu konsumieren ohne selbst zu gestalten, und nur soviel “Spaß” wie möglich zu haben. Die Natur und fremde Kulturen werden auf den Fahrten intensiv erlebt. In der Einfachheit und den bestandenen Herausforderungen findet man zu sich selbst, wächst über sich hinaus und kann sich seinen Stärken entsprechend in die Gemeinschaft einbringen.

Entscheidenden Einfluss auf unsere Identität als Gruppe hat das Bauen und Werken. Wir haben erfahren, dass etwas gemeinsam Geschaffenes ebenso stark verbinden kann wie die Erlebnisse auf unseren Fahrten. Zusätzlich bildet sich der Einzelne durch das Erlernen von handwerklichen Fertigkeiten. In unserem Bund sind auf diese Weise einige Stammesheime entstanden, und zurzeit bauen wir an unserer Bundesmühle.

Was uns noch wichtig ist

Der Christliche Pfadfinderbund Saar versteht sich als feste, altersübergreifende Gemeinschaft und unterscheidet sich damit von offenen Jugendeinrichtungen und reinen Jugendbünden.
Die in den Pfadfinderregeln formulierten Werte Ehrlichkeit, Ritterlichkeit, Aufrichtigkeit, Toleranz, Gemeinschaftsfähigkeit und Hilfsbereitschaft versuchen wir zu vermitteln und zu leben, Konsum- und Genussstreben einzuschränken, dem Neuen gegenüber aufgeschlossen zu sein und gleichzeitig Modetrends und kurzatmige Zeiterscheinungen kritisch zu überprüfen.

Als überkonfessioneller christlicher Pfadfinderbund orientieren wir uns am Wort Gottes, der Bibel, wollen unseren Glauben lebendig leben und sind dennoch offen gegenüber anderen Religionen und Weltanschauungen.

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