Viele Jahre lang war „der Meißner“ Thema bei uns auf dem Wandervogelhof Reinstorf, jedoch immer noch irgendwie weit weg und daher eher diffus. Diejenigen aus der Hofmannschaft, die 1988 schon dabei waren, hatten zumindest eine vage Vorstellung davon, was uns erwarten würde. Je näher das große Jahr 2013 rückte, desto konkreter wurden die Gespräche. Ich bekam mit, dass sich schon wieder einige regionale Foren für die inhaltliche Vorbereitung des Lagers gegründet hatten. Da es im Norden noch keine Ansätze in diese Richtung gab, nahm ich mir vor, die vielen kleinen Bünde in den nördlichen Bundesländern an einen Tisch zu bringen. Ich begann, Kontakte zusammenzutragen und daraus den ersten Email-Verteiler zu erstellen. Das war Mitte 2009. Nach kurzer Zeit hatte ich zwei Mitstreiter gefunden: Bene vom PBNL und Mali vom DPBH waren bereit, mich bei der Gründung des Nordforums zu unterstützen. Und so trafen wir uns erstmals persönlich Anfang November desselben Jahres, um die Einladung und die Inhalte für das erste Treffen der „Meißnerbeauftragten“ aus den Nordbünden vorzubereiten.
Im Januar 2010 fand das Gründungstreffen schließlich auf dem Wandervogelhof in Reinstorf statt. Die Vertreter von acht verschiedenen Bünden nahmen teil. Viele der Jüngeren setzten sich zum ersten Mal mit dem Thema 100 Jahre Freideutscher Jugendtag auf dem Hohen Meißner auseinander. Das Wochenende war geprägt von gegenseitigem Kennenlernen und den Gesprächen und Diskussionen über das Selbstverständnis der Bünde in der heutigen Jugendbewegung. Auch zum Jubiläumslager wurden bereits einige Überlegungen angestellt und Themenvorschläge gesammelt.
Diesem ersten Treffen sollten im Laufe der folgenden Jahre noch sieben weitere folgen, eines davon, das letzte vor Oktober 2013, war ein großes Sommerlager auf dem Wandervogelhof. Aus den anfänglichen acht sind 16 aktive Bünde geworden, die auf dem Meißnerlager das Nordforum gebildet und unser Projekt „Wanderer zwischen den Welten“ gemeinsam durchgeführt haben! In den fast vier Jahren haben hauptsächlich jungen Vertreter der Nordbünde (das Gros lag altersmäßig zwischen 15 und 25 Jahren) zusammengefunden. Bei jedem Treffen waren mehr Gemeinsamkeiten und gegenseitiges Interesse zu spüren, ganz abgesehen von den neuen Freundschaften, die entstanden waren.
Anfang 2011 haben wir uns dazu entschieden, uns inhaltlich mit dem Thema „Wanderer zwischen den Welten“ zu beschäftigen, das für kurze Zeit auch als Motto für das große Lager zur Debatte stand. Doch erst Ende 2012 entstand daraus die Idee für ein gemeinsames Projekt der Nordbünde. Wir haben viel über die verschiedenen Welten gesprochen, die unser Leben bestimmen, und die Rollen, die wir in der jeweiligen Welt einnehmen. Auf dem Novembertreffen des Nordforums präsentierte ich meine Idee der schauspielerischen Darstellung unserer Alltagswelten in einzelnen Kohten, die es nacheinander zu „durchwandern“ gilt, um die Kontraste so gut wie möglich herausstellen zu können. Sie wurde begeistert aufgenommen und wir begannen, die einzelnen Welten in Kleingruppen vorzubereiten. Am selben Abend bekamen wir dann die ersten schauspielerischen Höchstleistungen vorgeführt und sowohl die Darsteller als auch die Zuschauer hatten jede Menge Spaß.
Und so vergingen die letzten Treffen des Nordforums im Jahr 2013 mit der inhaltlichen Vorbereitung des Projektes „Wanderer zwischen den Welten“ und der kreativen Ausgestaltung der „Welten“ in der jeweiligen Hochkohte. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Die für das Lager geplanten Öffnungszeiten und personellen Besetzungen aus den Bünden reichten nicht aus und mussten spontan erweitert werden. Die Schlange der Bündischen vor dem Eingang war in jedem Zeitblock so lang, dass Schilder ausgelegt wurden, die die voraussichtlichen Wartezeiten bekanntgaben. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv – Schauspieler und Besucher haben alles gegeben, so dass das Projekt ein voller Erfolg wurde!
Als weiteres kleines Projekt des Nordforums entstand ein beschilderter Wanderweg, der die interessierten Lagerteilnehmer vom Lagerplatz von 2013 und 1988 über einige markante Punkte des Hohen Meißners zu Gedenkstein und -tafel des Meißnertreffens von 1988 auf der bekannten Hausener Hute führt. Mehr über diesen Wanderweg erfahrt Ihr in dem so benannten Bericht.
Das Nordforum, als Regionalforum mit den meisten kleinen Bünden, ist im Laufe der Vorbereitungszeit zusammengewachsen und plant, in diesem Rahmen weiter in Kontakt zu bleiben und 2014 ein großes Nachtreffen zu organisieren.