„Gott ist bei mir, auch wenn ich ihn nicht seh“
Nicht wenige Gruppen der bündischen Bewegung gehen, neben den bündischen oder pfadfinderischen Elementen, auch mit ihren Glauben durchs gemeinsame, jugendbewegte Leben und sehen ihn als wichtiges Element ihrer Arbeit. Der christliche Glauben verbindet daher im Kreise der Bünde noch mal auf einem weiteren Weg verschiedenste Jungen- und Mädchenschaften, Pfadfinderbünde und weitere Gruppen. Auch einzelne Mitglieder unkonfessioneller Bünde setzen sich mit Gott auseinander, wozu sich gerade die bewussten und kraftvollen Momente in der Natur anbieten.
Die Entstehung des Zentrums christliche Bünde hatte nie einen richtigen Startschuss, denn auf Basis des Wissens der Zusammenfindung christlicher Bünde auf dem Meißnerlager 1988 saß diese Idee von Beginn an in den Hinterköpfen, prägte sich dann aber erst ab 2011 konkret in Planungen aus. Zu diesem Zeitpunkt waren viele Bünde schon in Foren organisiert, sodass sich die Christliche Pfadfinderschaft Deutschland (CPD) und die Heliand Pfadfinderschaft (HP) neben Gästen aus anderen Bünden zu dem Zentrum zusammenschlossen, um dort nicht nur Programm anzubieten, sondern auch gemeinsam auf dem Lager zu leben.
Die Idee des christlichen Zentrums war es, unseren christlichen Glauben in unseren Formen wiederzufinden. Gemeinsam wollten wir dem überbündischen Spektrum zeigen, was die Verbindung von Pfadfinderei und Christentum für uns bedeutet. Unser Programm sollte dabei Brücken zwischen unseren Lebenswelten schlagen, vielfältig Zeugnis ablegen und sich auf das Suchen und Üben des Evangeliums konzentrieren.
Entsprechend haben wir in unserem Zentrum die christlichen Formen gelebt, wie wir es auch in unseren Bünden tun. So hat es morgens und abends Andachten in verschiedenen Gestaltungen geben. Mittags boten wir in unserer Lagerkirche Raum für eine kurze Mittagspause zur Besinnung. Diese Mittagsgebete gaben vor allem anderen Bünden und Gruppen die Möglichkeit, sich inhaltlich in das christliche Zentrum einzubringen.
Zum Festakt am Freitag haben wir einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert, der gemeinsam auf dem Lager von einem Arbeitskreis, der für alle LagerteilnehmerInnen offen war, vorbereitet wurde. Dabei gab es viele Möglichkeiten, sich einzubringen: Musikalische Begleitung, Predigt und Liturgie wollten genauso vorbereitet werden wie der Altarschmuck.
Darüber hinaus gab es ein ständiges inhaltliches und künstlerisches Angebot, das dazu angeregt hat, sich kreativ mit Fragen des Glaubens auseinanderzusetzen.